Gemeinsames Konzert mit den Gitarrenfreunden Rastatt
© 2017 Dietrich Rothacher
Gemeinsames Konzert mit dem Zupforchester Rhodt
Das Badische Zupforchester zu Gast in Rastatt und Rhodt
„Ich fand das BZO so berührend und souverän wie nie zuvor.“
Am Wochenende vom 19./20. November konzertierte das Badische Zupforchester zwei Einladungen folgend bei den Gitarrenfreunden Rastatt und bei der „Rietania“ in Rhodt. Sowohl in Rastatt als auch in Rhodt präsentierten sich zunächst die Gastgeber. Die Gitarrenfreunde Rastatt unter der einfühlsamen Leitung von Matthias Kläger stellten überzeugend ein vielfältiges Programm vor: Zupfmusik von Irland bis Chile und vom Barock bis zur Popmusik. Die „Rietania“, die mit diesem Konzert ihr 90-jähriges Bestehen feierte, widmete sich unter der zupackenden Leitung von Birgit Wendel vor allem der Filmmusik: Pirates of Zimmer und Herr der Ringe, die präzise, dynamisch und mitreißend dargeboten wurde.
Der zweite Teil des Konzertes wurde vom BZO gestaltet, bevor zum Abschluss der Konzerte jeweils beide Ensembles gemeinsam auftraten. In Rastatt klang das Konzert mit zwei Volksweisen aus Südamerika aus und in Rhodt mit dem Intermezzo sinfonico von Pietro Mascagni.
Das Badische Zupforchester bot mit sichtlicher Freude am Musizieren ein abwechslungsreiches Programm. Asturias von Isaac Albeniz, das die Zuhörer in die spanische Folklore entführte, wurde ausdrucksstark und sehr beweglich vorgetragen. Die Battalia von H.I.F. Biber, barocke Programmmusik, führte eindrücklich vor, dass sich das Orchester mit barocker Musizierpraxis intensiv auseinandergesetzt hat – zu hören nicht zuletzt in den vielfältigen stilsicheren Verzierungen. Eine lebendige neue Farbe in den Orchesterklang brachte dabei die Erweiterung des Instrumentariums durch eine Barockgitarre für den basso continuo. Domenico Scarlattis Sonata K 213 zeigte erneut, wie aufmerksam sich die Kommunikation zwischen Orchester und Dirigenten gestaltete, die so ein klanglich sehr homogenes und fein ausgehörtes Musizieren hervorbrachte, das seine Zuhörer berührte. Schattenreich von Christopher Grafschmidt, ein Stück, das sich in drei Sätzen (Dreschmädels unheiliger Geist – Die Rückkehr des Zornkönigs – Niflheimers letzte Fahrt) mit Tod und Jenseits befasst, bildete Höhepunkt und Abschluss des Programms. Packend, virtuos und mitreißend wurde es dargeboten. Dieses Werk, das sich auch auf der gerade erschienenen zweiten CD der Werke von Christopher Grafschmidt findet, wurzelt in der der Auseinandersetzung des Komponisten mit unterschiedlichen Strömungen der Rockmusik - insbesondere des Trash Metal.
Unser ausdrücklicher und großer Dank gilt beiden Ensembles, die diese Konzerte organisiert, uns herzlich empfangen und wunderbar mit Hefezopf, Pralinen, Äpfeln, Kaffee und Kuchen bewirtet haben.
Diemut Zittel
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