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Eröffnungskonzert des eurofestival-zupfmusik in Bruchsal

Das Badische Zupforchester wirkte am Eröffnungskonzert des eurofestival-zupfmusik am 29. Mai in Bruchsal mit und präsentierte mit der Uraufführung von Christopher Grafschmidts Werk „Die Tötungsmaschine“ eine der vom BDZ initiierten Auftragskompositionen. Das Werk entstand als Reaktion auf die während des syrischen Bürgerkriegs seitens der Regierung an der Zivilbevölkerung begangenen Gräueltaten. Der Titel ist einem Bericht des „Spiegel“ entlehnt, wo im Zusammenhang mit Baschar al-Assad und den Shabiha-Milizen von einer „Tötungsmaschine“ die Rede war (video der Aufführung auf youtube).

Dazu eine Anmerkung des Komponisten, abgedruckt im baden-württembergischen „Zupferkurier“: „Im Vorfeld des Festivals bat der Musikausschuss des BDZ, ein wenig verstört durch den Titel, um eine Erklärung der Hintergründe, im Programmheft waren diese dann auch abgedruckt, in mehreren Gesprächen nach der Aufführung wurde das Anliegen durchweg gewürdigt, wenn sich auch mancher eine etwas weniger drastische Titelgebung gewünscht hätte – und in der Berichterstattung im ,Auftakt‘: kein Wort zur Thematik, lediglich, neben zwei, drei weiteren positiven Bemerkungen, die Feststellung, es sei ,echte Maschinenmusik‘. Das ist schon kurios. Schaut man sich das Gesamtprogramm des Festivals an, so gab es eigentlich wenige Stücke, die – und das ist keine Frage der Qualität, darum geht es gar nicht – aus dem genretypischen Rahmen fielen, wie z.B. auch ,Ein Cyborg wacht auf‘ für Gitarrenorchester von Lars Wüller, und die dann auch noch einen Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen herstellten, was ja in der Neuen Musik durchaus gang und gäbe ist. Ein Aspekt übrigens, der auch in den erwähnten Gesprächen positiv angemerkt wurde. Manchmal beschleicht einen schon ein wenig das Gefühl, zumindest die offizielle Zupferszene (jetzt mal sehr pauschal, aber der ,Auftakt‘ ist ja schließlich die Verbandszeitschrift) habe es sich in ihrer Abgeschiedenheit von der übrigen Musikwelt wohlig eingerichtet und möchte eigentlich nicht weiter gestört werden. Irgendwie schade …“

Außerdem standen ebenfalls von Grafschmidt „Mljako“ sowie die Sinfonia A-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach auf dem Programm.


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