Im Schönstatt-Zentrum Marienfried bei Oberkirch, wo an den westlichen Ausläufern des
Schwarzwaldes die Reben wachsen, arbeitete das Badische Zupforchester am 6. und 7. Mai unter der Leitung seines Dirigenten Jan-Paul Reinke an seinem Beitrag zu zwei Konzerten. Das zweite wird im Juni im burgundischen Roanne stattfinden, das erste wurde gleich am 7. Mai in Auenheim am Rhein dargeboten, im „Doppel“ mit dem Auenheimer Mandolinenverein. Das Programm hatte es in sich, enthielt es doch Joaquin Turinas spanische und zugleich vom Impressionismus geprägte „Oración del Torero“, ein Stück, das der Komponist für Streichquartett und für Saiteninstrumente zugleich vorgesehen hatte. Hier war das Orchester gefordert, die extremen Dynamiken in einem ausgesprochen großen Tonraum zum Klingen zu bringen. Der andere „Brocken“ im Programm war der erste Satz von Louise Farrencs Dritter Sinfonie, deren Bläsersatz ebenso wie die Streicherstimmen von Mandolinen, Mandolen und Gitarren übernommen wurde. Die zehnstimmige Partitur stellte hohe Ansprüche an alle Orchestermitglieder. Flankiert wurden diese beiden Kompositionen von einem Satz aus Léon Boëllmanns „Suite gothique“ op. 25 und von dem berühmten „Intermezzo sinfonico“ aus Pietro Mascagnis Opernerfolg „Cavalleria rusticana“. Im Kontrast zu dieser durch und durch romantischen Musik stand eine Originalkomposition von Christopher Grafschmidt, „Niflheimers letzte Fahrt“, hörbar beeinflusst vom Heavy Metal.
Alle dieser Werke samt einer Zugabe von George Gershwin („Swanee“) kamen am Abend des 7. Mai bei dem besagten Konzert in Auenheim zur Aufführung, wobei die Gastgeber ein beeindruckendes halbes Programm mit Werken von Sibelius, Sviridov, Arvanitakis, Wiseman, John Williams und John Miles beisteuerten. Nach 2018 war dies der zweite
gemeinsame Auftritt, und abermals waren die Mitglieder des Badischen Zupforchesters
begeistert von der großen Gastfreundschaft, mit der sie in Auenheim empfangen wurden.
Frank Rexroth
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